Darmgesundheit

Der Darm – eine Meisterleistung
Oft wird der Darm auch heute noch als reines Verdauungsorgan angesehen, das lediglich die Nahrungsaufnahme und die Ausscheidung unverdaulicher Reste bewerkstelligt, dabei ist der Intestinaltrakt das größte Organ des menschlichen Immunsystems.

Das Geheimnis für eine gute und lange Gesundheit sind die vier wichtigen Hauptaufgaben des Darms:

  • Aufnahme von Vitalstoffen
  • Entgiftung durch Ausscheidung von Giften
  • Abwehr durch 80% aller Immunzellen
  • Funktion wie ein 2. Gehirn durch 100 Mio. Nervenzellen

Der Darm – das „zweite" Gehirn.

  • koordiniert die Aufnahme- und Ausscheidungsmechanismen
  • kontrolliert das Gleichgewicht von hemmenden und erregenden Botenstoffen im Gehirn -> Serotoninküche
  • stimuliert Hormone und schützende Sekrete
  • bildet Enzyme, wie Diaminooxidase zum Abbau von Histamin
  • analysiert die Nährstoffzusammensetzung, den Salzgehalt und den Wasseranteil

Der Darm leidet
Welche Auswirkung hat ein kranker Darm auf die Aufnahme von Nährstoffen, die Ausscheidung von Giftstoffen, das Immunsystem und das Nervensystem?

Bei diesen sekundären Dauerproblemen, die häufig mit einem Reizdarm, Verstopfung, Magen-Darm-Beschwerden, Heuschnupfen, Blähungen, Durchfällen, Neurodermitis und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen einhergehen, benötigt der Patient unsere Unterstützung in der Apotheke durch beste, auf ihn abgestimmte Beratung und Begleitung, um die Selbstregulation des Organismus wiederherzustellen.

Das Hauptimmunorgan in unserem Körper ist der Darm. 80% aller Immunzellen befinden sich in den Darmzotten.

Das Geheimnis für gute und lange Gesundheit und für ein ausbalanciertes Immunsystem sind unsere drei Barrieren:

  1. Die erste ist die Schicht aus den Enterozyten, also die Darmschleimhaut.
  2. Darüber befindet sich die Schleimschicht. Sie enthält das wichtige sekretorische IgA. Es sorgt für die Eliminierung von Fremdstoffen ohne Entzündungsreaktion und bildet damit eine Art natürlichen Schutzanstrich.
  3. Auf dieser Schleimschicht können sich physiologische Darmbakterien anheften. Diese Bakterien bilden die dritte Barriere für Fremdstoffe, man nennt sie auch Bakterienflora.

Medikamente wie Antibiotika, Kortikoide, ASS, NSAR, Protonenpumpenblocker, aber auch Dauerstress, chronische Entzündungen und Umwelteinflüsse können ein so genanntes Leaky gut Syndrom (durchlässiger Darm) auslösen. Allergene (z.B. Makromoleküle des Nahrungseiweißes) können ungehindert die Darmwand passieren und ungefiltert im Blut landen. Es kommt dort zu Überreaktionen und infolgedessen zu Atopien (Heuschnupfen - Asthma bronchiale - Histaminintoleranz – Neurodermitis – Psoriasis), weil das Immunsystem dauerhaft völlig überfordert ist.

Der Körper reagiert darauf mit Entzündungen, u.a. die Ursache für z.B. folgende Krankheiten:

  • Allergien
  • Reizdarm
  • Morbus Crohn
  • Fibromyalgie
  • Chron.Müdigkeits Syndrom
  • Diabetes mellitus
  • Arthritis
  • Bauchspeicheldrüseninsuffizienz
  • Lupus

Die Folgen:

  • Resorption nicht fertig verdauter Nahrungsmoleküle
  • Pseudoallergien
  • chronisch rezidivierende Harnwegsinfekte (Coli)
  • Dysbiosen (Ungleichgewichte der Symbiontenflora) im Darm
  • Candida (Pilz)-Befall -> Produktion von Giftstoffen und Verdrängung von Milchsäurebakterien, die uns gesund halten
  • Die Verdauung ist stark gestört!

Verdauung
Als Verdauung oder Digestion bezeichnet man den Aufschluss der Nahrung im Verdauungstrakt mit Hilfe von Verdauungsenzymen. Schon beim ersten Bissen beginnt die Verdauung, die Nahrung wird beim Kauen durch unseren Speichel angefeuchtet. Mit einer Schluckbewegung gelangt der Bissen durch die Speiseröhre in den Magen, wo der Magensaft (bestehend aus hochkonzentrierter Säure) beginnt, die Proteine (=Eiweißbestandteile) der Nahrung zu zersetzen und wo sofort Fett und Zucker als wichtige Energielieferanten herausgelöst werden. Nach 1 – 2 Stunden rutscht der Bissen vom Magen weiter in den Dünndarm, wo er für etwa 6 Stunden von Enzymen und Darmbakterien bearbeitet wird. Im Dickdarm dauert es am längsten und hier ist auch das Gedränge an gesunden Mikrolebewesen am höchsten – erst hier werden die Vitalstoffe herausgelöst, auf ihre Wertigkeit überprüft und ins Blut eingeschleust und zu den Zellen verbracht

Du bist,was Du isst
Der Darm steuert mit diesen Milliarden von Mikroorganismen den Großteil aller Stoffwechselvorgänge in unserem Körper, er produziert lebenswichtige Vitamine, Enzyme und Aminosäuren, und er neutralisiert all jene Stoffe, die mit der Nahrung in unseren Darm gelangen, die allerdings unseren gesamten Organismus schädigen könnten. Nirgendwo sonst im Körper findet ein intensiverer Kontakt mit fremden Stoffen statt wie im Darm. Deshalb benötigen wir dort eine äußerst leistungsstarke Schutzbarriere an der Darmwand in Form von aktiven Bakterien, die unser Körperinneres schützen.

Im Mastdarm wird der Darminhalt vor der Ausscheidung noch entwässert und verdichtet, und dann sollten die dort angesiedelten Nerven Ihnen signalisieren – jetzt aber möglichst rasch raus aus dem Körper, denn alles was zu lange im Darm liegt, kann wieder zu faulen und zu gären beginnen.

Allergien
Wie kommt es überhaupt zu einer Allergie?

Die Darmschleimhaut ist extrem durchlässig für Nährstoffe, aber nahezu undurchlässig für Stoffe, die dem Körperinneren Schaden zufügen können. Ein ausgeklügeltes Schleusensystem verhindert, dass unverdaute Nahrungspartikel, Bakterien, Viren, Pilze oder Giftstoffe ins System gelangen.

Geniale Abwehr
Zwei weitere, vorgeschaltete Barrieren helfen der Darmschleimhaut bei Ihrer Meisterleistung. Die Becherzellen sondern Schleim ab, der eine natürliche Widerstandsfunktion besitzt und zugleich das sogenannte sekretorische IgA abgibt. Es bindet sich an alle Antigene, also Stoffe, die das Immunsystem belasten könnten und sorgt dafür, dass sie mit dem Stuhlgang wieder hinausbefördert werden.

Die Schleimschicht liefert auch der dritten Barriere die Grundlage, der Bakterienflora. Diese physiologischen „Platzhalter" produzieren Stoffe, die eine natürliche Darmbewegung regulieren und überhaupt erst möglich machen und darüber hinaus die Schleimhaut nähren. Bakterien und Pilze werden schon von dieser ersten Abwehrlinie in der Regel unschädlich gemacht.

Chronische Entzündungen mit fatalen Folgen
Kommt es zu entzündlichen Prozessen der Schleimhaut, fallen gleich alle drei Barrierefunktionen. Die Becherzellen können keinen Schleim mehr produzieren, damit wird auch kein sIgA mehr gebildet. Auch die Enzymbildung, die für eine gute und reibungslose Verdauung nötig ist, geht verloren. Die Dicke der Schleimhäute verringert sich zunächst und es entstehen Lücken in der Darmflora, weil sich ohne ausreichende Schleimschicht die physiologischen Bakterien nicht mehr anheften können.

In der Folge kommt es durch das Eindringen von Mikroorganismen wie Viren, Bakterien oder Pilzen zu einer geschwächten Abwehr und erhöhten Infektanfälligkeit. Unverdaute Nahrungspartikel, die das Immunsystem reizen, führen zu Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Gifte belasten zunehmend die Leber.

Atopien entstehen
Durch die lymphatische Verbindung aller Schleimhäute und Häute sind die Folgen eines „Durchlässigen Darmes" nicht auf den Darm reduziert sondern zeigen sich in Form von allergischen, asthmatischen oder ekzemartigen Problemen.

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